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BERLINER DOM
OBERPFARR- UND DOMKIRCHE ZU BERLIN

Berliner Dom
Am Lustgarten
10178 Berlin (Mitte)

VERKEHRSVERBINDUNG

U-Bahn: U2, U5, U8, U-Bhf Alexanderplatz;
S-Bahn: S5, S7, S9, S75, Haltestelle: S-Bhf Hackescher Markt;
Tram: M4, M5, M6, Haltestelle: Spandauer Straße;
Bus: 100, 200, Haltestelle: Am Lustgarten

Mit seiner markanten Gestalt und vielen Sehenswürdigkeiten gehört der Berliner Dom zu den Publikumsmagneten der Hauptstadt.

Als Zeichen des Dankes für das kurz zuvor gegründete Deutsche Reich unter hohenzollerscher Führung ließ ihn Kaiser Wilhelm II. von 1894 bis 1905 errichten. Im Stil der Neorenaissance von Dombaumeister Julius Carl Raschdorff entworfen, ist das im II. Weltkrieg stark zerstörte Gotteshaus nun nahezu wiederhergestellt.

Überraschend für eine protestantische Kirche ist zunächst die ungewöhnliche Prachtentfaltung in dem kuppelgewölbten Zentralraum: korinthische Säulen und Pilaster, Statuen und Reliefs, Mosaik- und Glasgemälde, Gold und Marmor. Farbenprächtige Mosaike, die acht Seligpreisungen Jesu nach dem Matthäusevangelium, leuchten in 70 Meter Höhe über dem 30 Meter weiten Rund der Predigtkirche. Schöpfer dieser Vers- und Bildfolge war der Hofmaler Anton von Werner, der auch die Altarfenster - Geburt, Kreuzigung und Auferstehung Christi - entwarf.

Aus älterer Zeit stammt die ursprünglich klassizistische Einrichtung der Altarapsis. Bemerkenswert in seiner Harmonie und Schönheit ist der Altar von Friedrich August Stüler. Auf Onyxsäulen ruht über dem Opferstein die Marmorplatte, gleichsam die 1817 geschlossene preußische Kirchenunion von Reformierten und Lutheranern in der Verbindung von Tisch- und Blockaltar symbolisierend. Die vergoldete Apostelwand, einst Altarschranke, und die Kandelaber gehen auf Karl Friedrich Schinkel zurück. Das originäre Altargemälde, die Ausgießung des Heiligen Geistes von Carl Begas d. Ä., ziert jetzt den Altar der Tauf- und Traukirche im Nachbarraum.

Noch älter sind die aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert stammenden Grabdenkmäler, Prunksarkophage und Särge. Fast einhundert Bestattungen birgt die Krypta in Särgen aus Stein, Zinn, Holz, teils mit Reliefs, Skulpturen und plastischem Dekor versehen, teils vergoldet, bemalt oder mit Samt bezogen. Wegen dieser Vielfalt an Materialien und Formen nimmt die Hohenzollerngruft einen besonderen Platz unter den dynastischen Grablegen Europas ein.
Eine Sehenswürdigkeit anderer Art bietet das Kaiserliche Treppenhaus, der fürstliche Familienaufgang zur Hofloge.
Ein abschließender Rundblick über den Lustgarten zur Siegessäule und das Zentrum Berlins lohnt den Aufstieg zur Kuppel (270) Stufen.

Seit der Wiedereröffnung des Berliner Domes am 6. Juni 1993 finden, neben Gottesdiensten und anderen kirchlichen Veranstaltungen, während des ganzen Jahres Konzerte statt. Mit der großen Sauer-Orgel verfügt der Dom über ein hörens- und sehenswertes Instrument mit romantischen Klangeigenschaften, das nicht nur die Gottesdienste begleitet, sondern in zahlreichen Orgelkonzerten zu voller Wirkung gelangt. Zum festen Bestandteil des Musiklebens gehören, besonders während großer kirchlicher Feiertage, die Aufführungen von Oratorien, Passionen und Requien.
Neben der zum Dom gehörenden Domkantorei und dem Staats- und Domchor sind auch der Rundfunkchor Berlin, die Wiener Sängerknaben, der Poznaner Knabenchor, der Thomanerchor und Chöre aus anderen Kirchen am Konzertleben beteiligt.

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