Apollo und Hyacinth im Bode-Museum

Im Alter von 11 Jahren schrieb Mozart für die große Aula des Salzburger Universitätsgymnasiums seine erste Oper „Apollo und Hyacinth“ KV 38, die 1767 uraufgeführt wurde. Dieses frühe Werk Mozarts, basierend auf antiker Mythologie, geht auf die Metamorphosen Ovids zurück und lässt in Ansätzen bereits seinen Theatersinn und sein musikdramatisches Gespür erkennen. Ovid und Lukian beschreiben die Freundschaft Apolls zu dem schönen Knaben Hyacinth. Der eifersüchtige Windgott Zephyr manipuliert mit seinen Winden die Wurfbahn eines von Apoll geschleuderten Diskus, so dass Hyacinth getötet wird. Apollo fordert Zephyr zum Kampf und tötet ihn gleichfalls. Der tote Knabe Hyacinth verwandelt sich in eine Blume. Mozarts Librettist Widl passte den Stoff den Salzburger Aufführungsnotwendigkeiten an: Er entschärfte den homoerotischen Stoff der antiken Vorlage durch die Einführung Melias, einer Schwester des Hyacinth, die nach dessen Tod und Verwandlung von Apollo geehelicht wird. Während des getanzten Prologs wird man im großen Kuppelsaal von einem A-Capella-Chor mit liturgischen Gesängen Mozarts empfangen und danach zur Basilika geleitet, deren Wandgemälde und Altäre Jesu Tod und Auferstehung nachbilden und in deren Mitte die Sänger – gedoppelt durch Tänzer – Hyacinthens Tod und Verwandlung darbieten.

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